#11 1. ZL-Ringversuch 2024
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MKB-by-WEPA-Apothekenbedarf-Folge_11
Speaker A: Wir nehmen die mittelkettigen Triglyceride. Nehmt ihr die auch?
Speaker B: Wir nehmen sie auch mit dazu, weil wir aus euren Erfahrungen heraus wissen, dass die auch, wenn wir jetzt nicht eine direkte Anreibung in der Fantaschale, wie man es ganz klassisch kennt, machen, trotz alledem der besseren Verteilung dienlich sein können. Und darum machen wir diese auch mit dazu rein.
Speaker C: Neues Jahr, neuer ZL-Ringversuch. Kleine Wirkstoffmenge, aber große Aufmerksamkeit beim Abbiegen. Und damit herzlich willkommen zu unserem Podcast Mörser Kittel Beipackzettel. Mit vielen spannenden Themen rund um die Apotheke. Ich bin Ihr Host Konstantin Prinz und in unserer heutigen Folge behandeln unsere beiden PTA Sarah Siegler und Claudia Schwan wieder Praxistipps und nützliche Informationen für Sie zum ersten ZL-Ringversuch 2024.
Speaker A: Hallo, guten Morgen, liebe Sarah. Schön, dass du wieder dabei bist bei unserer neuen Podcast-Folge. Ich hoffe, es geht dir gut und wir können gleich mit unserem Thema aus der Praxis für die Praxis einsteigen.
Speaker B: Hallo, liebe Claudia. Ich freue mich auch, dass ihr mich wieder eingeladen habt. Ich freue mich natürlich, dass wir heute wieder sehr viele Tipps aus der Praxis für unsere Zuhörer haben, die hoffentlich das Leben ein bisschen leichter gestalten werden.
Speaker A: Das werden wir mal sehen. Und jetzt verraten wir vor allem mal, um was es geht. Aber wir haben es natürlich auch schon im Titel dargelegt. Es geht um eine Rezeptur, um den ersten ZL Ring-Versuch 2024. Nämlich um die Prednika Bartcreme, die hydrophile Prednika Bartcreme. 0,08 Prozent und 50 Gramm werden hergestellt ab Januar 2024. Und Januar haben wir ja jetzt. Und läuft dann wieder so ungefähr ein halbes Jahr. Und da haben wir einiges drüber zu erzählen. Wie siehst du das? Habt ihr auch mit den Ringversuchen zu tun?
Speaker B: Ja, ich denke da natürlich immer und jährlich grüßt das Murmeltier. Kaum hat man irgendwie den letzten Ringversuch hinter sich gebracht und erfolgreich hoffentlich bestanden, flattert dann auch schon die nächste Post ins Haus und man beschäftigt sich wieder mit dem Thema. Aber ich bin ja ein Mensch, der Herausforderungen liebt und darum freue ich mich immer ein bisschen über diese Post. Und in diesem Jahr wurde uns ja zum Glück auch das Leben ein bisschen leichter gemacht.
Speaker A: Genau, du spielst wahrscheinlich darauf an, dass es sich bei diesem Ringversuch bei der Rezeptur um eine Wiederholung handelt. Wir hatten schon 2019 das Vergnügen und haben uns da durchgewurschtelt, ihr in der Apotheke und wir bei der WEPA, wobei durchwurschteln ja das falsche Wort ist. Es gibt also eine abgeprüfte Herstellungsempfehlung aus dem Jahr 2019. Darauf möchte ich direkt schon mal hinweisen. Und wir haben aber diese nochmal etwas angepasst, aktualisiert, aber nur bezüglich der Texte letztendlich, weil die Vorgehensweise, die damals relativ aufwendig festgelegt wurde und überprüft wurde, die hat sich ja nicht verändert. Also von daher eine Wiederholung. Ich habe es auch noch mal wiederholt für mich so in unserem Labor und habe mit unseren verschiedenen Torpedo-Texters mir nochmal angeschaut, wie so die Konsistenz wurde und so weiter. Aber da sind wir ja noch gar nicht. Ich denke, vielleicht sollten wir ganz kurz diese Rezeptur nochmal einnorden, was so das Besondere ist, was so die Herausforderungen bei der Rezeptur sein könnten.
Speaker B: Ja, denn die kommt doch ein bisschen einfach daher. Aber es gibt doch einiges zu beachten. Wir haben wirklich eine geringe Wirkstoffmenge, wie ich finde. Und da ist es natürlich immer ganz, ganz wichtig, dass man wirklich auch ganz genau arbeitet. Bei uns wird es so sein, wir machen natürlich mit allen vier Apotheken wieder mit, weil das bei uns einfach ein fester Bestandteil ist. Und dieses Mal darf meine neue Kollegin im Labor rein. Sie weiß noch gar nichts von ihrem Glück.
Speaker A: Da wird sie sich sehr freuen wahrscheinlich.
Speaker B: Ja, aber wir machen das wirklich als Teamsport sozusagen. Und wir haben eben ja 2019 bei dem Ringversuch auch schon mitgemacht. Und ich weiß noch, damals war es ein bisschen knifflig mit dem richtigen Abwiegen, dass das wirklich alles ganz genau passt. Und wir besprechen das dann auch vorab im Team. Was gab es für Schwierigkeiten? Was gilt zu beachten? Und so wird sie natürlich dann auch von unserem bereits bestehenden Wissen ein bisschen profitieren können. Wir werfen sie da nicht ins kalte Wasser.
Speaker A: Nein, das ist ja auch wirklich eine Teamaufgabe. Und worum geht es? Warum nehme ich als Apotheke am Ringversuch teil? Das ist ja eigentlich von der Bundesapothekerkammer eine Empfehlung. Einmal im Jahr eine externe Qualitätskontrolle durchführen zu lassen. In manchen Bundesländern ist es sogar verpflichtend. Wie haltet ihr das? Ihr habt sogar ein Abo laufen, oder? Genau.
Speaker B: Wir haben ein Abo, weil das bei uns einfach auch vom QM her gefordert wird, dass wir da mitmachen. Machen nebenbei auch noch diese Hygieneuntersuchung, die das ZL anbietet. Und wir finden das eigentlich eine ganz sinnvolle Sache, weil wir so auch wissen, wo stehen wir. Und für uns ist es auch ein schönes Aushängeschild, wenn man das dann bestanden hat, dass man einfach diese Qualität auch nach außen dann ein bisschen bewerben kann, dass das einfach hier alles zertifiziert ist durch das ZL.
Speaker A: Genau, jetzt wollen wir eigentlich mal einsteigen, zur Rezeptur selber kommen. Aber eins habe ich noch als Information, das habe ich jetzt neu gelesen, das Zentrallabor erlaubt es jetzt in 2024, wenn man nämlich das Zertifikat und das Prüfsiegel erlangt hat, behalten hat oder erhalten hat vielmehr, dass man es dann kostenfrei zur Bewerbung nehmen darf. Auf der Homepage beispielsweise nach dem Motto, hier seht her, ich bin eine ausgezeichnete Rezeptur-Apotheke. Also das fand ich jetzt total charmant und ist auch ein kleiner Anreiz auf jeden Fall.
Speaker B: Auf jeden Fall, ja.
Speaker A: So, jetzt aber mal die Rezeptur Hydrophile Pretnicarbat-Creme 0,08% 50g. Wie du schon gerade gesagt hast, es handelt sich hier um eine Rezeptur mit einer sehr kleinen Wirkstoffmenge, präzises Arbeiten. ist immer Pflicht, aber hier auch besonderer Schwerpunkt, besondere Herausforderung. Und genau, wenn man sich mal anschaut, wir haben hier einen Wirkstoff, 40 Milligramm nur, der liegt suspendiert in der Grundlage vor und ich habe auch noch viel Flüssigkeit dabei. Also da sind so Gedanken wie, pulverförmige Wirkstoffe und viel Flüssigkeit in einem Rutsch einarbeiten, das könnte schwierig sein. Und besonderes Augenmerk lege ich natürlich auch auf die richtige Einwaage. Und ich werde auch immer wieder gefragt, was es mit der Mindestlast oder mit der sogenannten Mindesteinwaage auf sich hat. Also da kann ich nur zu sagen, Mindestlast ist das, was auf der Waage meist vorne angegeben steht und diesen Wert darf ich nicht unterschreiten. Ich arbeite ja nun mal nach dem Eichgesetz und dem eichfähigen Verkehr und diese Menge darf ich eben nicht unterschreiten. Darunter sind die angezeigten Werte eben nicht mehr wirklich geeicht. Auch wenn die Waage das anzeigen würde, als Beispiel mal bei mir auf der Rezepturwaage steht Min 0,5 Gramm. Das heißt 500 Milligramm kann ich auf der Waage mit gutem Gewissen und auch nach dem EICH-Gesetz wiegen. Aber dann gibt es noch das Thema Minimaleinwage, Mindesteinwage. Was hat es damit auf sich?
Speaker B: Genau, also wichtig finde ich zu verstehen, dass es nicht hilft jetzt zum Beispiel einfach ein Wägeschiffchen aufzulegen, das schon ein gewisses Gewicht hat und dann davon auszugehen, dann kann ich ja jetzt darauf meine kleine Menge aufwiegen. Das kann die Waage dann leider eben technisch trotzdem nicht. Das gilt es ganz wichtig zu verstehen, dass man eben diese Verkehrsfehlergrenze auch kennt. Diese Grenzen, die von nach oben und nach unten maximal schwanken können bei einer Waage, aber mehr kann sie dann halt eben doch nicht. Dann ist es in dem Fall wichtig, dass man dann auf Stammverreibungen zurückgreift, zum Beispiel, oder auf Konzentrate. Jetzt haben wir halt bei uns leider das Problem, ein Wirkstoffkonzentrat einzukaufen, gibt es nicht. Man könnte sich das dann aber zum Beispiel so machen, dass man sich das im Vorfeld selber herstellt. dass man einfach eine Menge herstellt von der minimalen Menge die abwiegbar ist und sich dann aus diesem Konzentrat heraus dann die entsprechende Menge abwiegt. Das birgt aber natürlich auch wieder einige Fehlerquellen in sich, die man vielleicht für so einen Ringversuch nicht unbedingt haben möchte.
Speaker A: Keep it smart, keep it simple. Wie machen wir das?
Speaker B: Grundsätzlich ist es so, dass die Wagen, die heutzutage gängig im Umlauf sind, vermutlich die meisten auch diese 40 Milligramm abwiegen können. Euer Wegeschiffgehen ist ein geeignetes Wegemittel, um das aufzuwiegen. Und dann gilt es natürlich, die Waage an einen sicheren Ort zu stellen, um einfach diese äußeren Faktoren, die noch ein schlechtes Einwiegen beeinflussen können, wegzunehmen. Und dann bekommt man das schon gut hin, dass man in Ruhe diese 40 Milligramm einwiegt.
Speaker A: Genau und wenn man seine Waage, seinen Aufstellungsort quasi überprüfen möchte und die Funktionalität der Waage, kann man eben auch noch diese Mindesteinwaage oder Minimaleinwaage errechnen. Da gibt es eine super Rechenhilfe beim DRC NRF online. Das sind diese Tools und es kann nämlich sein, dass selbst wenn da eine Mindestlast angegeben ist auf meine Analysenwaage oder Rezepturwaage, dass die Waage so wie sie im Moment da steht, die aber dennoch nicht leisten kann. Und um wirklich zu sehen, was ist nicht nur theoretisch möglich mit meiner Waage, sondern was ist praktisch möglich, kann ich eben und soll ich eben die Minimaleinwaage immer mal wieder ermitteln. Also wer das mal machen will oder machen muss sogar, der kann sich da wirklich die super Hilfen holen vom DRC NRF. Thema Einwaage. Ich arbeite gerne mit den schwarzen Wegeschälchen beispielsweise. Wie macht ihr das in der Apotheke?
Speaker B: Wir haben auch die schwarzen Wegeschälchen, weil ich die sehr sinnvoll finde. Man sieht einfach sehr gut Pulverrückstände, wo man dann einfach auch beim Rückwiegen sehen kann, wie wenig, doch ganz fein aussehendes Pulver wiegt meistens tatsächlich. Aber eben diese Rückwaage zu machen mit dem Wegeschiffchen, Das ist ein Punkt, den man wirklich beachten sollte, der vielleicht noch nicht überall flächendeckend eingeführt ist. Und im Allgemeinen natürlich die richtige Waage, dass die Waage auch am richtigen Standort im Labor steht, dass da jetzt nicht ein großer Luftzug herrscht, wenn zum Beispiel dann doch mal eine neugierige Kollegin zur Tür reinschaut. Oder tatsächlich, Stichwort Topitec, irgendwelche Erschütterungen mögen diese präzisen Wagen ja nicht so gerne. Von dem her sollte es da auch nicht in nächster Nähe dazustehen, wenn es möglich ist. Kommt natürlich auch immer darauf an, wie viel Platz man hat.
Speaker A: Richtige Apotheken, Labore fallen ja unterschiedlich aus, die Rezepturecken, aber du hast vollkommen recht. Der Standort der Waage ist extrem wichtig beim Wiegen und das Thema Rückwägung, was du gerade angesprochen hast, ja, das ist relativ etabliert, aber natürlich machen das noch nicht alle und das ist sehr hilfreich, um wirklich als In-Prozess-Kontrolle einen Ansichtspunkt zu haben, wie viel Wirkstoff habe ich jetzt noch anhängen an meiner Wegeunterlage. Das muss ich mir natürlich vorher ausrechnen. Klar, ein Prozent dürfens maximal sein. Wie viel sind ein Prozent von 40 Milligramm? Das kann man sich dann schnell lustig mit Prozentrechnen ausrechnen. Ich finde, selbst wenn man diese Wegeschälchen sich anschaut, die haben immer nach dem Überführen des Pulvers, haben die immer noch einen feinen Film an Haften. Aber der liegt also immer deutlich unter ein Prozent. Also zumindest ist das meine praktische Erfahrung.
Speaker B: Ja, also das kann ich tatsächlich bestätigen. Man hat immer so den Verdacht, da ist doch ein bisschen was zurückgeblieben, aber die Gesamtwirkstoffmenge liegt dann trotzdem innerhalb der Forderung, sodass man dann davon ausgehen kann, dass die Gesamtmenge, die dann in Endprodukt enthalten ist, wirklich dann auch der Forderung entspricht.
Speaker A: Genau, wenn ich es schaffe, liebe Sarah, auch diese 40 Milligramm von meinem Wegeschildchen, von meiner Wegeunterlage auch in die Kruke reinzubringen. Und das ist übrigens auch eine spannende Sache. Ich habe mir mal schwarzen Fotokarton unter die Kruke gelegt, auf meinen Wegeteller letztendlich, also auf der Rezepturwaage das Ganze, einfach mal zu sehen, jetzt komme ich mit meinem Wegeschildchen an zur Propitec-Kruke. Und schaffe ich es auch wirklich dann das Pulver da rein zu buxieren oder landet was auf dem Wegeteller. Und das konnte man mit dem schwarzen Fotokarton ganz gut sichtbar machen. Also ich habe es geschafft natürlich, aber man wundert sich so ein bisschen Stäubchen. Das heißt Wirkstoff kann auch mal daneben gehen. Also das hilft auch nochmal einfach das Handling zu überprüfen. Und darum geht es ja generell beim Ringversuch auch nochmal das eigene Handling zu hinterfragen und zu bestätigen wie man so arbeitet. Gut, also zur Rezeptur. Wir haben es mit Grundlage zu tun. Das ist die Basiscreme. Wir haben Propylenglykol noch dabei und Wasser. Und das Propylenglykol dient dazu, den Wasseranteil zu konservieren, auf charmante Art und Weise. Und wir haben Prednikabat natürlich und die mittelkettigen Triglyceride. Wie gehen wir denn eigentlich vor? Lass uns doch mal starten. Oder man nimmt also eine Torpitec Kruke, weil wir haben ja nun mal die Empfehlung dafür und dann arbeite ich auch danach am besten und wiege erstmal die Hälfte meiner Basiscreme ein. Das Ganze schön glatt streichen, immer schön planen und dann buxieren wir da unsere 40 Milligramm Wirkstoff rein. Und jetzt kommt es, wir nehmen die mittelkettigen Triglyceride, nehmt ihr die auch?
Speaker B: Wir nehmen sie auch mit dazu, weil wir aus euren Erfahrungen heraus wissen, dass sie auch, wenn wir jetzt nicht eine direkte Anreibung in der Fantaschale, wie man es ganz klassisch kennt, macht, trotz alledem der besseren Verteilung dienlich sein können. Und drum machen wir diese auch mit dazu rein.
Speaker A: Genau, das ist tatsächlich eine Erkenntnis mal von 2019 auch gewesen und wir geben die mittelkettigen Triglyceride dazu, obwohl das NRF schreibt, dass der Zusatz dieser mittelkettigen Triglyceride beim Herstellen in automatischen Mischsystemen entfallen kann. Genau, die Begründung ist richtig. Wir haben gesehen bei den ganzen Auswertungen, dass die Partikelfeinheit noch mal besser ist. Das heißt, wir haben wirklich keine Agglomerate drin. Wenn wir die dazugeben, diese Anreibemittel, sie laufen mir runter vom Pulver. Also wenn ich die jetzt dazu träufle, dann läuft es mir rechts und links runter. Aber trotzdem sind sie an Ort und Stelle. Und ja, ich deckele das Ganze mit der Basiscreme jetzt noch ab. Und das ist erstmal das, was ich in den Topitec stelle. Das heißt nur 50 Gramm Kruke mit ungefähr nur 25 Gramm genau. gefüllt und ich schiebe jetzt, bevor ich die Kruke in den Torped-Tag einstelle, den Hubboden, das verschiebbare Dingen, ganz tief runter auf meine Einwaage. Zumindest mal versuche ich das so tief runter zu schieben, wie es geht, weil sonst habe ich Schwierigkeiten hinterher bei den nachfolgenden Schritten. Ich glaube, das kann jeder bestätigen, der das mal versucht hat, dieses zweischrittige Verfahren umzusetzen.
Speaker B: Ich glaube, im Allgemeinen ist dieses luftarme Mischen ganz, ganz wichtig zu beachten, weil jeder kennt wahrscheinlich so eine aufgeblähte Creme, die, bevor man es noch mal beim Kunden zeigt, einfach oben rausquillt aus der Entnahmeöffnung. Und dann hat natürlich der Endkunde nicht mehr die Menge, die er bei einem bestellt hat. Die Gesamtmenge passt nicht mehr. Und bei uns natürlich vor allen Dingen ist der zweite Schritt gar nicht mehr machbar, wenn wir im ersten Schritt nicht genug luftarm arbeiten.
Speaker A: Genau, du sagst es. Der erste Schritt bedeutet ja wirklich, dass ich meinen pulverförmigen Wirkstoff mit dem Anreibemittel in der Grundlage erst mal fein verteile. Das ist eigentlich meine Art Anreibung, die ich in der 50-Gramm-Kruke hier in dem Beispiel mache. Und nach dem Mischvorgang, übrigens die Mischparameter haben wir auf einer Herstellungsempfehlung natürlich notiert. Also die Herstellungsempfehlung finden Sie alle unter www.torpitec.de. Da haben wir nämlich noch gar nicht drüber gesprochen. Da ist also diese Empfehlung wieder abgelegt. Und da sind Mischparameter angegeben. Hier wird erst mal knackig angerieben. So kann man es eigentlich sagen. Schon mit ordentlich Drehzahl und eine gewisse Zeit. Und dann wird die Kruke wieder geöffnet. bei dem Punkt Kruke öffnen und weitere Dinge einwiegen. Fällt mir ein, Sarah, was machen wir mit der Tara? Da auch nochmal vielleicht ein Hinweis aus der Praxis für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer.
Speaker B: Immer alles aufschreiben. Tatsächlich alles mit tarieren. Dazu gehört bei uns natürlich die Werkzeugwelle. Dann natürlich auch die Mischscheibe, der Deckel der Kruke. das Verschlussteil und wenn man es noch mitverwenden möchte auch ein Reduzierelement, was man nachher vielleicht mit aufbringen möchte und auch unser schönes kleines Röhrchen, was uns das Zuneigegehen der Creme anzeigen kann. Wenn man das verwendet, bitte auch mit dazu tarieren, denn nur so kann man am Ende wirklich auch die Gesamtmenge überhaupt feststellen.
Speaker A: Ja, das ist richtig. Also ich sehe schon, ihr seid da wirklich die Profis und ihr tariert alles mit aus. Finde ich sehr gut, eine gute Überlegung. Was grundsätzlich aber wirklich austariert werden sollte, was sich notiert werden sollte, ist, wie du sagst, die Kruke, in der ich eingewogen habe, so wie sie da auf der Waage steht. Dann die Werkzeugwelle mit aufgeschobenem Hubboden und anhängender Mischscheibe. Weil jetzt sind wir wieder bei unserem ersten Schritt. Der erste Mischvorgang ist jetzt gelaufen. Wir nehmen die Kruke aus dem Turpitec, öffnen sie und ergänzen jetzt Wasser und Propylene de Kohl. Und da kann es wirklich schon mal vorkommen, wenn man da die Tara irgendwie nicht ganz gut notiert hat, dass man unsicher ist, wie viel fehlt denn da noch? Und habe ich am Ende auch dann 50,0 Gramm drin. Also alles aufschreiben ist immer gut. Und genau, jetzt haben wir Propylenglykolwasser eingewogen. Wir setzen den Hubboden vorsichtig wieder rein, schieben den etwas runter und mischen dann noch einmal. Das ist der zweite Schritt im Turpitec. Und hier haben wir es jetzt mit niedrigeren Drehzahlen zu tun. Warum? Wir haben ein Konzentrat, was wir ja nur noch verdünnen müssen. So kann man sich das im Grunde vorstellen. Und da braucht man jetzt nicht mehr volle Kraft. Sondern wir arbeiten mit unter 1000 UPM und vermischen noch alles lange genug, wie es eben für die 50-Gramm-Kruke empfohlen wird. Und wenn alles gut geht und ich dann die Kruke nochmal öffne, habe ich immer noch eine kompakte Creme, die jetzt nicht gießfähig daherkommt. Aber das kann natürlich passieren. Gerade wenn man ein bisschen Luft eingearbeitet hat, kann die Creme insgesamt ein bisschen niedrigviskose ausfallen. Und ich glaube, das ist das, wo bei euch dann das Reduzierelement zum Beispiel ins Spiel käme.
Speaker B: Genau, also setzen wir gerade bei niedrig dosierten Cremen sehr gerne ein, die dann doch stark wirksam sein können. Vor allen Dingen auch im pädiatrischen Bereich finde ich das ein sehr volles Element, dass man einfach nicht zu viel der Creme verwendet. Und die Konsistenz in dem Falle tut der Qualität eigentlich keinen Abbruch. Wenn das jetzt ein bisschen flüssiger ist, können wir uns einfach mit solchen Elementen sehr gut behelfen, dass es dann trotzdem anwenderfreundlich ist.
Speaker A: Genau darum geht es ja. Letztendlich muss es so sein, dass der Patient das gut applizieren kann. Gut beim Ringversuch glaube ich nicht, dass da jetzt die Mitarbeiter sich die Cremes aufschmieren. Das werden sie natürlich nicht machen. Aber das ist ja auch Ringversuch ist ja irgendwie praxisnah und man lernt ja auch wirklich für die Praxis daraus. Und da gehört es dann zu einer guten Beratung dazu. Genau, das Thema Etikettieren können wir vielleicht nochmal kurz ansprechen. Da gab es ja früher mal den Hinweis, dass man Cortison haltig draufschreiben würde, wenn es für die Praxis jetzt wäre, wirklich für eine Kundenverordnung. Aber das ist ja auch passé, schon länger.
Speaker B: Genau, also man soll es tatsächlich da auch praxisnah gestalten, so wie man es jetzt wirklich im normalen alltäglichen Zeitpunkt auch machen würde. Und da ist es einfach seit Februar 2013 nicht mehr so, dass das kortisonhaltig drauf kommt. Nichtsdestotrotz ist es vielleicht in der Abgabe, in der Beratung im HV vorne wichtig, darauf hinzuweisen, dass man es hier mit einem kortisonhaltigen Produkt zu tun hat. Aber vielmehr, um einfach den Kunden darauf hinzuweisen, wie das Produkt richtig anzuwenden ist und wie gut wirksam es auch sein kann, wenn es richtig angewendet wird. Ohne jetzt Angst zu machen, sondern eher um die Angst zu nehmen.
Speaker A: Das, finde ich, ist ein wichtiger Punkt. Man berät in der Apotheke und klärt auf, aber man nimmt natürlich auch Ängste da, wo sie unnötigerweise vielleicht mal irgendwann aufgebaut worden sind. Gerade so die Angst vor Kortisone, nein, das nehme ich auf gar keinen Fall. Aber ich glaube, das ist auch aus den Köpfen schon so ein bisschen raus. Genau. Jetzt möchte ich nochmal ganz kurz darauf eingehen, wo unsere Zuhörerinnen und Zuhörer Informationen finden können, wenn sie sich da ein bisschen einarbeiten wollen. Weil das ist ja so, die Aufforderung daran teilzunehmen oder die Rezeptur herzustellen innerhalb von 14 Tagen, die flattert einem irgendwann ins Haus. Und dann geht es ja los mit der Informationsbeschaffung. Und wir haben natürlich auf topitec.de, ich habe es vorhin schon mal kurz erwähnt, eine Herstellungsempfehlung abliegen. Und es gab übrigens zum Thema Glucocorticoide mal ein Webseminar. Es ist schon ein wenig her, aber die Aufzeichnung findet man auch bei uns im Kundenportal. Wer sich also dafür interessiert, Glucocorticoide-Verarbeitung und Herstellung von Rezepturen im Turpitec, kann sich da gerne die Aufzeichnung nochmal anschauen, weil hier ist unsere Zeit ja wirklich begrenzt. Und wir wollten über den aktuellen ZZL Ringversuch sprechen, das haben wir. Und haben wir noch irgendwie ein Schlusswort für unsere Zuhörer?
Speaker B: Auf jeden Fall. Bei diesem Ringversuch haben wir tatsächlich das Glück, dass wir das Rad nicht mehr neu erfinden müssen. Wir können es uns ein bisschen bequemer machen. Man sollte sich aber trotzdem nicht stark zurücklehnen und auf alten Erfolgen ausruhen, selbst wenn das beim letzten Mal gut geklappt hat. Es ist wichtig, dass man immer genau arbeitet und sich im höchsten Maße bemüht, finde ich. Die Wirkstoffmenge ist einfach eine Herausforderung. Und dann auch die homogene Verteilung zu erlangen. Drum drücke ich die Daumen allen Herstellenden, dass die mit unseren Tipps und Tricks wirklich dann auch erfolgreich abschließen und sich die acht Fortbildungspunkte absahnen können.
Speaker A: Das hoffe ich auch und wünsche ich wirklich allen, die daran teilnehmen. Und ja, ich danke dir sehr für die Zeit, die du dir genommen hast und für die vielen Informationen aus der Praxis bei euch, die du so sammeln kannst und gerne zur Verfügung stellst. Und ich freue mich schon auf unser nächstes Thema. und sage eine gute Zeit. Bis bald, liebe Sarah.
Speaker B: Sehr gerne, liebe Claudia. Mach's gut. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Speaker A: Tschüss.
Speaker C: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von Mörser Kittel Beipackzettel. Diese Folge wurde begleitet von Sarah Siegler und Claudia Schwan. Über eine Fünf-Sterne-Bewertung und ihr Feedback freuen wir uns. Freuen Sie sich jeden ersten Sonntag des Monats auf eine neue Folge. Überall zu hören, wo es Podcasts gibt.
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